von Denise Pätzold
Wohnen & Leben
10 Tipps für nachhaltige Sauberkeit
Wäschewaschen gehört für viele von uns zur wöchentlichen Routine. Doch auch diese alltägliche Handlung hat Auswirkungen auf die Umwelt: Energieverbrauch, Wasserverbrauch, Mikroplastik und Chemikalien gelangen ins Abwasser. Wer umweltbewusst wäscht, kann nicht nur Energie und Ressourcen sparen, sondern auch die Umwelt schonen – ganz ohne Einbußen bei der Sauberkeit.
Hier sind 10 ausführlich beschriebene Tipps, wie du nachhaltig und umweltfreundlich Wäsche waschen kannst.
1. Richtig dosieren – weniger ist oft mehr
Viele Menschen verwenden zu viel Waschmittel – das schadet nicht nur der Umwelt, sondern auch deiner Kleidung und der Waschmaschine. Die richtige Dosierung richtet sich nach der Wasserhärte, dem Verschmutzungsgrad und der Wäschemenge. Moderne Waschmittel sind hochkonzentriert; eine Überdosierung führt zu mehr Rückständen auf der Kleidung und erhöht den Eintrag von Tensiden, Duftstoffen und Mikroplastik ins Abwasser.
Tipp: Nutze die Dosierhilfe des Herstellers und informiere dich über deine lokale Wasserhärte (meist auf der Webseite des Wasserwerks zu finden).
2. Das richtige Waschmittel wählen
Achte auf umweltfreundliche Waschmittel mit zertifizierten Siegeln wie dem Blauen Engel oder Ecocert. Diese enthalten weniger oder keine synthetischen Duftstoffe, Mikroplastik oder aggressive Bleichmittel. Viele konventionelle Waschmittel enthalten schwer abbaubare Stoffe, die Gewässer belasten. Bio-Waschmittel sind in der Regel besser abbaubar und schonen Haut und Umwelt gleichermaßen.
3. Waschnüsse als natürliche Alternative
Waschnüsse oder Waschkastanien enthalten Saponine, natürliche Seifenstoffe, die beim Kontakt mit Wasser eine reinigende Wirkung entfalten. Sie sind biologisch abbaubar, kommen ohne Verpackung aus und eignen sich besonders für leicht verschmutzte Wäsche. Wichtig: Sie wirken nicht bei hartem Wasser oder starker Verschmutzung – in solchen Fällen ist ein umweltfreundliches Waschmittel vorzuziehen.
Tipp: Kombiniere Waschnüsse bei Bedarf mit Natron für bessere Reinigung.
4. Pulver oder flüssig – was ist besser?
In Sachen Umweltfreundlichkeit schneidet Waschpulver meist besser ab. Es enthält keine Konservierungsstoffe, wirkt besser gegen Flecken und ist oft günstiger in der Herstellung und Verpackung. Flüssigwaschmittel enthalten häufig Mikroplastik und benötigen Konservierungsmittel, um haltbar zu bleiben. Auch auf Pods und Capsules solltest du möglichst verzichten – sie bestehen meist aus wasserlöslichem Kunststoff, der nicht vollständig abgebaut wird.
5. Waschtemperatur anpassen
Waschen bei niedrigen Temperaturen spart eine Menge Energie. Rund 90 % des Energieverbrauchseiner Waschmaschine entstehen durch das Erhitzen des Wassers. Für normal verschmutzte Alltagskleidung reicht meist eine Temperatur von 30 °C, bei stärkeren Verschmutzungen oder Bettwäsche sind 40 °C oft ausreichend. Nur in Ausnahmefällen (z. B. bei Infektionskrankheiten) ist eine 60 °C-Wäsche notwendig.
6. Auf Weichspüler verzichten
Weichspüler enthalten oft synthetische Duftstoffe, kationische Tenside und andere bedenkliche Inhaltsstoffe, die schwer biologisch abbaubar sind. Sie lagern sich zudem in der Kleidung ab und können die Fasern beschädigen. Für natürlich weiche Wäsche genügt meist eine gute Schleuderleistung. Als umweltfreundliche Alternative eignet sich Essig (z. B. Apfelessig oder Haushaltsessig), der den Kalk im Wasser bindet und die Fasern geschmeidig hält – ohne Duftstoffe oder Rückstände.
7. Effiziente Waschmaschine nutzen
Eine moderne Waschmaschine mit guter Energieeffizienzklasse (z. B. A oder besser) verbraucht deutlich weniger Wasser und Strom als alte Geräte. Achte beim Kauf auf das EU-Energielabel und vergleiche auch den Wasserverbrauch. Noch wichtiger: Nutze die Maschine nur bei voller Beladung, denn häufiges Waschen mit halber Trommel verschwendet Energie und Wasser.
8. Eco-Programm verwenden
Das Eco-Programm spart Energie und Wasser, indem es die Waschzeit verlängert und die Temperatur reduziert. Viele Nutzer meiden dieses Programm, weil es länger dauert – dabei ist es oft effektiver und schonender für Umwelt und Kleidung. Moderne Waschmittel wirken auch bei längerer Einwirkzeit bei niedrigen Temperaturen zuverlässig.
9. Lufttrocknen statt Trockner
Ein Wäschetrockner ist ein echter Stromfresser. Wo immer möglich, solltest du deine Wäsche an der frischen Luft oder auf einem Wäscheständer in der Wohnung trocknen. So sparst du nicht nur Energie, sondern schonst auch die Fasern deiner Kleidung. Wer dennoch nicht auf den Trockner verzichten kann, sollte ein energieeffizientes Modell mit Wärmepumpentechnik verwenden.
10. Bewusst waschen – weniger ist mehr
Nicht jedes Kleidungsstück muss nach einmaligem Tragen in die Waschmaschine. Oft reicht auslüften oder ein kurzes Auffrischen mit Wasserdampf (z. B. im Bad nach dem Duschen). Auch Flecken lassen sich oft gezielt mit Gallseife oder Natron entfernen, ohne das gesamte Kleidungsstück zu waschen. Weniger Wäschen bedeuten weniger Wasser-, Strom- und Waschmittelverbrauch – und verlängern die Lebensdauer deiner Kleidung.
Fazit
Umweltbewusstes Wäschewaschen beginnt mit kleinen Veränderungen – und jede davon zählt. Mit der richtigen Technik, durchdachter Produktauswahl und bewusstem Verhalten kannst du nicht nur Ressourcen sparen, sondern auch aktiv zum Umweltschutz beitragen. Der Lohn: saubere Wäsche mit gutem Gewissen.
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