von Denise Pätzold
Wohnen & Leben
Ob aus dem eigenen Garten, vom Balkon oder einem achtsamen Spaziergang durch die Natur – Kräuter und Blumen lassen sich mit einfachen Mitteln konservieren und vielfältig nutzen. So entsteht nicht nur ein Vorrat an aromatischen und heilsamen Zutaten, sondern auch ein tieferes Bewusstsein für den natürlichen Kreislauf unserer Jahreszeiten.
Das Trocknen ist eine besonders nachhaltige Methode, denn es benötigt weder viel Energie noch Verpackung. Statt industriell verarbeiteter Produkte kannst du mit wenig Aufwand eigene Teemischungen, Gewürze, Naturkosmetik und tolle Geschenke herstellen – ganz ohne Zusatzstoffe und unnötige Transportwege. Zudem wird weniger weggeworfen: Selbst Reste vom Kräuterschnitt oder verblühte Gartenblumen finden so noch eine sinnvolle Verwendung.
Getrocknete Kräuter und Blüten eignen sich auch hervorragend als liebevolle, selbstgemachte Geschenke.
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Einige schöne Geschenkideen
- Teemischung im Glas – z. B. Lavendel, Zitronenmelisse und Kamille für entspannte Abende
- Kräutersalz mit Rosmarin, Thymian und Knoblauch – hübsch verpackt in kleinen Gläschen
- Badezusätze mit Blüten und Haferflocken – für natürliche Wellness-Momente - z. B. Rosenblüten Badesalz selber herstellen
- Duftsäckchen mit Lavendel oder Rosenblättern – gegen Motten oder einfach für die Seele
- Naturkosmetik mit getrockneten Rosenblättern wie etwa für die DIY Sheabutter Creme mit Rosenblüten. Aber auch Blütenöle und Kräutermasken sind eine wunderbare Idee.
Mit ein wenig Kreativität entstehen aus selbst getrockneten Pflanzen kleine Kostbarkeiten, die Freude bereiten – und dabei Ressourcen schonen. Wie du dabei am besten vorgehst, welche Pflanzen sich eignen und was du beachten solltest, erfährst du im Folgenden.
Welche Kräuter und Blüten eignen sich zum Trocknen?
Nicht alle Pflanzen behalten beim Trocknen ihr Aroma oder ihre Farbe – daher ist die Auswahl entscheidend. Gut geeignet sind:
Kräuter:
- Pfefferminze, Zitronenmelisse
- Thymian, Rosmarin, Oregano
- Salbei, Majoran, Lavendel
- Basilikum (mit Vorsicht, verliert Aroma)
Blüten:
- Ringelblume, Kamille
- Rosenblätter, Lavendelblüten
- Kornblume, Malve
- Holunderblüten, Hibiskus
Rosenblüten duften im getrockneten Zustand wunderbar sanft und lieblich
Anleitung: Kräuter und Blumen richtig trocknen
Das Trocknen von Kräutern und Blumen ist eine bewährte Methode, um ihre Aromen, Farben und heilenden Eigenschaften für lange Zeit zu bewahren. Mit etwas Geduld und Sorgfalt kannst du dir so einen kleinen Vorrat an natürlichen Schätzen anlegen.
1. Der richtige Zeitpunkt für die Ernte
Ernte die Kräuter und Blumen an einem trockenen, sonnigen Vormittag, nachdem der Morgentau verdunstet ist. Die Pflanzen sollten gesund, sauber und frei von Schädlingen sein. Bei Kräutern erntest du am besten kurz vor oder während der Blütezeit, da dann die Konzentration der ätherischen Öle am höchsten ist. Bei Blumen solltest du voll erblühte, aber noch frische Exemplare wählen.
2. Sanfte Vorbereitung
Entferne groben Schmutz und beschädigte Blätter vorsichtig mit den Händen oder einem weichen Pinsel. Wasche die Pflanzen nur, wenn es wirklich nötig ist, und lasse sie danach gut abtropfen und an der Luft vortrocknen, damit sie nicht faulen.
3. Trocknungsmethoden
a) Lufttrocknung
Diese Methode eignet sich besonders gut für robuste Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Salbei, Minze oder Lavendel.
- Binde kleine Sträuße locker mit einem Bindfaden oder Gummiband zusammen.
- Hänge sie kopfüber an einem trockenen, schattigen und gut belüfteten Ort auf – z. B. auf dem Dachboden, in einer Speisekammer oder unter einem Regal.
- Vermeide direkte Sonneneinstrahlung, da sie Farben und Wirkstoffe zerstören kann.
- Nach etwa 1–2 Wochen sind die Pflanzen vollständig getrocknet, wenn sie rascheln und sich leicht zerreiben lassen.
b) Trocknung auf Sieben oder Netzen
Für zarte Blüten oder Kräuter mit vielen Blättern ist diese Methode ideal.
- Verteile die Pflanzenteile locker auf einem feinen Gitter, einem Holzrahmen mit Gazestoff oder einem Backpapier.
- Wende sie regelmäßig, damit sie gleichmäßig trocknen und keine Feuchtigkeit eingeschlossen bleibt.
- Auch hier gilt: schattig, luftig und trocken lagern – nicht in der Sonne.
c) Trocknen im Backofen
Wenn es schnell gehen soll, kannst du die Kräuter im Ofen trocknen – allerdings mit Vorsicht.
- Heize den Backofen auf 30–40 °C vor und lasse die Tür einen Spalt offen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
- Lege die Pflanzenteile auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech und trockne sie für 1–3 Stunden.
- Kontrolliere regelmäßig, damit sie nicht verbrennen. Diese Methode ist für aromatische oder empfindliche Pflanzen eher weniger geeignet.
4. Lagerung
Wenn die Kräuter und Blüten vollständig getrocknet sind, entferne grobe Stängel und zerkleinere sie bei Bedarf leicht mit den Händen.
- Bewahre sie in gut verschlossenen, dunklen Gläsern oder Papiertüten auf.
- Vermeide Licht, Wärme und Feuchtigkeit – so bleiben Farbe, Duft und Wirkung lange erhalten.
- Beschrifte deine Gefäße mit Namen und Erntedatum, damit du immer den Überblick behältst.
5. Verwendung
Getrocknete Kräuter und Blumen kannst du vielseitig nutzen: Wie bereits schon erwähnt kannst du sie für Teemischungen, Kräutersalz, Badesalze oder als dekorative Elemente verwenden. Besonders schön wirken getrocknete Blüten in selbst gemachten Geschenken oder Naturkosmetik.
Tipp!
Statt Blumen in ihrer ursprünglichen Form zu trocknen, bietet sich auch das Pressen an – eine besonders platzsparende und dekorative Methode. Alles, was du dafür brauchst, ist ein schweres Buch und etwas Papier. Lege die Blüten vorsichtig zwischen zwei Seiten des Buches oder zwischen zwei Papierblätter, die du anschließend mit einem Buch beschwerst – so bleiben die Seiten unversehrt. Um Farbveränderungen und braune Stellen zu vermeiden, empfiehlt es sich, das Papier alle zwei Tage zu wechseln – etwa zwei Wochen lang. Auf diese Weise trocknen die Blumen schonend und behalten ihre natürliche Schönheit. Mit getrockneten Blüten kann man schönes Briefpapier herstellen oder sie direkt beim Papier schöpfen hinzugeben. Auch vorsichtig auf ein Lesezeichen geklebt, sehen die getrockneten Blüten zauberhaft aus.
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Duftsäckchen mit Lavendel oder Rosenblättern – gegen Motten oder einfach für die Seele