von Denise Pätzold
Wohnen & Leben
Wie du dein Zuhause sauber hältst – und gleichzeitig deine Beschwerden reduzierst
Für Menschen mit Hausstaub- oder Tierhaarallergien gehört Staubsaugen zu den wichtigsten, aber auch herausforderndsten Tätigkeiten im Haushalt. Beim Saugen können allergieauslösende Partikel wie Milbenkot, Staub oder Pollen leicht aufgewirbelt werden. Mit den richtigen Strategien lässt sich die Belastung jedoch deutlich senken. Dieser Artikel zeigt die 10 wichtigsten Tipps, erklärt, welche Staubsauger bei Allergien am besten geeignet sind, und wie man trotz Hausstauballergie möglichst beschwerdefrei saugt.
1. Wähle einen Staubsauger mit echtem HEPA-Filter
Für Allergiker unverzichtbar:
- Achte auf HEPA 13 oder HEPA 14 Filter.
- Diese Filter halten mindestens 99,95–99,995 % aller feinen Partikel zurück – inklusive Milbenkot, Feinstaub, Pollen und Schimmelsporen.
Wichtig: Der Staubsauger muss vollständig abgedichtet sein, damit keine ungefilterte Luft seitlich entweicht.
2. Beutelsauger bevorzugen
Staubsauger mit Beutel sind für viele Allergiker die bessere Wahl:
- Der Beutel schließt den Staub beim Wechseln ein, sodass weniger Allergene entweichen.
- Bei beutellosen Geräten passiert beim Entleeren oft ein massiver Staubaustritt – für Allergiker ungünstig.
- Wenn du dennoch einen beutellosen Sauger nutzt: Immer im Freien entleeren und eine eng anliegende Staubmaske tragen.
3. Staubsauger regelmäßig warten
Ein guter Staubsauger hilft nur, wenn er gepflegt wird:
- Filter gemäß Herstellerangaben wechseln.
- Dichtungen und Behälter reinigen.
- Beutel rechtzeitig austauschen – nicht erst, wenn der Sauger schwächer wird.
4. Feucht staubsaugen – oder vorab leicht anfeuchten
Einige Modelle bieten Nass-/Trockensaugfunktion oder Wischsaugen. Auch ein leichter Nebel aus Wasser (nicht direkt auf den Boden sprühen, nur in die Luft) kann das Staubaufwirbeln verringern.
5. Vor dem Saugen gut lüften
Frische Luft reduziert die Partikelkonzentration im Raum:
- 5–10 Minuten Stoßlüften vor dem Saugen.
- Danach wieder kurz lüften, um den beim Saugen aufgewirbelten Reststaub abzutransportieren.
6. Staubfang mit Textilien vermeiden
Vorhänge, Teppiche und Polster binden Allergene:
- Möglichst glatte Oberflächen bevorzugen.
- Teppiche regelmäßig heiß reinigen oder gegen waschbare Alternativen tauschen.
- Sofas und Matratzen mit allergikerfreundlichen Encasings ausstatten.
7. Richtig saugen: langsam, gründlich, systematisch
Viele allergieauslösende Partikel sitzen tief:
- Den Sauger langsam über den Boden bewegen.
- Vor allem Kanten, Ritzen, Polster und Matratzen nicht vergessen.
- Bürstenaufsätze für Tierhaare oder Teppiche nutzen.
8. Staubsaugen nicht direkt nach dem Aufstehen
In Schlafzimmern sind Hausstaubmilben besonders aktiv. Am besten:
- Nach dem Lüften saugen.
- Bettdecke entfernen oder aufschütteln und dann kurz warten.
- So wird weniger Staub aufgewirbelt, der sich direkt auf die Atemwege legt.
9. Beim Saugen Schutzmaßnahmen ergreifen
Wenn deine Allergie stark ist:
- Eine Staubmaske tragen.
- Handschuhe nutzen, wenn Beutel oder Filter gewechselt werden.
- Falls möglich: Eine andere Person ohne Allergie saugen lassen.
10. Staubsaugen regelmäßig einplanen
Regelmäßigkeit senkt die Allergenlast:
- 1–2-mal pro Woche saugen, bei Tierhaltung häufiger.
- Polster, Matratzen und Teppiche zusätzlich regelmäßig gründlich reinigen.
Welcher Staubsauger ist bei Allergien am besten?
- Geräte mit HEPA 13 oder 14 Filter
Sie sind der Goldstandard für Allergiker. Achte darauf, dass das komplette System abgedichtet („sealed system“) ist. - Beutelsauger mit hoher Filtration
Modelle von Herstellern wie Miele, Bosch oder Siemens, die für Allergiker zertifiziert sind, schneiden besonders gut ab. - Saugroboter mit HEPA-Filter
Gut geeignet, um die tägliche Staubbelastung zu reduzieren. Sie übernehmen die Grundarbeit, sodass du weniger selbst saugen musst. - Wasserstaubsauger
Sie binden Staub im Wasserbehälter – jedoch ist die Reinigung aufwändiger und muss nach jeder Nutzung sorgfältig erfolgen.
Wie kann man bei Hausstauballergie richtig saugen?
- Schutzmaske tragen
Reduziert eingeatmete Allergene erheblich. - Möglichst wenig Staub aufwirbeln
Langsam saugen, vorher und nachher lüften. - Beutel im Freien wechseln
Nie schütteln, nie drücken – direkt verschließen und entsorgen. - Staubsauger mit HEPA-Filter nutzen
Der wichtigste Punkt für Allergiker. - Roboter saugen lassen
Täglich eine Grundreinigung entlastet stark. - Nach dem Saugen Hände waschen & ggf. Gesicht reinigen
So gelangen weniger Allergene an Augen und Schleimhäute.
Fazit
Staubsaugen muss für Allergiker nicht zum Problem werden. Mit einem geeigneten Gerät, guter Vorbereitung und den richtigen Schutzmaßnahmen lässt sich die Allergenbelastung im Haushalt deutlich reduzieren. Entscheidend ist ein Staubsauger mit zuverlässiger Filtertechnik, eine regelmäßige Reinigung und der bewusste Umgang mit staubintensiven Bereichen.