von natürlich Sein Redaktion
Geist & Seele
In uns selbst zu Hause sein und Frieden spüren. Ein Haus welches uns sicheren Halt und ein Fundament gibt in turbulenten Zeiten. Ein Wunsch der Seele an uns selbst.
Innere Ruhe - Unabhängigkeit - Türen schließen
Wertvolle Fragen auf den Weg in unser inneres Haus, zur inneren Ruhe:
- Wie steht es um meine innere Wohnung?
- Was und wen lass ich dort hinein?
- Wie habe ich mich eingerichtet?
- Fühle ich mich angekommen oder auf der Suche?
- Spüre ich in meinem Haus Ruhe und habe ich dort meinen Platz?
- Stehen meine Türen immer offen oder gibt es Zeiten wo auch mal geschlossen ist?
- Was passiert bei Sturm mit meinem Dach?
Heimkommen
Stell dir vor, unser Innenleben gleich einem Haus. Ein Haus hat Fenster, Türen, eine Fassade, Fundament und ein Dach. Bewohnen wir unser Innenleben? Ist dies ein Ort an dem wir unsere Türen öffnen und auch wieder schließen dürfen? Es kann drei Gründe geben warum wir unser inneres Haus nicht bewohnen. Entweder sind wir zu beschäftigt, kümmern uns mehr um andere, als um uns selbst oder wir möchten unser Inneres eher verdrängen.
1. Grund: Ich bin zu beschäftigt
Vielleicht habe ich das Gefühl ständig um mich herum etwas zu verpassen oder brauche Anerkennung im Außen. Fühle ich mich unersetzbar, muss überall dabei sein und möchte immer auf dem neuesten Stand sein. Wenn ich zu viel im Außen und mehr in meiner Umgebung bin, als in mir selbst, kann ich gut meine innere Leere verdrängen. Dabei kann mir die ständige digitale Beschäftigung durch Fernsehen oder Instagram bestens helfen. Überall gibt es Angebote nicht bei mir zu sein, außerhalb von mir. Gehe ich jedoch hinaus aus dem beschäftigt sein und verbringe eine heilsame Stille mit mir selbst z.B. durch Meditation, komme ich Stück für Stück in kleinen Schritten in Kontakt mit mir selbst. Am Anfang kann dies ungewohnt sein und eher lauter als still. Mit der Zeit ebbt dies jedoch ab, die Zeit wird aufladend und regenerierend empfunden. Irgendwann wird es dann zu (d)einem Ritual, welches wir dann als wertvoll und selbstverständlich erachten.
2. Grund: Ich kümmere mich mehr um die Anderen, als um mich selbst
Immer in Gedanken bei den Anderen sein. Die Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Anderen besser spüren als meine eigenen. Stets ein offenes Ohr haben für all meine Mitmenschen um deren Erwartungen zu erfüllen und ihre Nöte aufzufangen. Sich verantwortlich fühlen für alles und jeden. Kommt dir das bekannt vor? Das Gefühl, wenn du dich schuldig fühlst, weil du vielleicht einfach mal nur an dich selbst gedacht hast.
Innere Ruhe entsteht, wenn man in seinem inneren Haus auch mal die Türen und Fenster schließt. Ein gesundes inneres Haus besteht auch aus Mauern. Keine Mauern die Liebe nicht zulassen, sondern Mauern um sich selbst aufzuladen und nicht alles und jeden hinein zu lassen. Hierbei ist es wichtig im Alltag Grenzen zu setzen und die Tür zur inneren Welt je nach Bedürfnis schließen und wieder öffnen zu können. Es ist nicht egoistisch „Nein“ zu sagen, ein „Jetzt nicht“ zu äußern und sich bewusst zu sagen, „das ist nicht mein Thema, dafür bin ich nicht verantwortlich“.
Soziale Kompetenz, Mitgefühl und Fürsorge ist wertvoll und ein wichtiges Gut für unsere heutige Gesellschaft. Das braucht die Welt. Jedoch muss hierbei auch immer auf den eigenen inneren Garten geachtet werden, damit ich am Ende nicht verbittert bin. Wenn in mir ein Gefühl hoch kommt, ich würde in dieser Welt zu kurz kommen, muss ich ins Handeln kommen und auf meine inneres Haus gut acht geben.
Folgende Fragen können hierbei hilfreich sein:
- Wofür bin ich/ der andere verantwortlich?
- Wer ist für sein Glück verantwortlich?
3. Grund: Ich verdränge Unschönes und meine innere Unordnung
Kommen wir in die Stille, müssen wir uns wohl oder übel die Unordnung und das Unschöne in uns ansehen. Da kommen wir nicht drumherum. Das möchte niemand von uns gern in sich selbst ansehen. Stattdessen schaffen wir uns lieber eine Fassade im Außen und erfinden ein „Traumschloss“. Ein Äußeres was unser Idealbild ist und bestmöglich aussehen soll. Dieses „Traumschloss“ ist jedoch künstlich und nicht echt mit soliden Fundament und Mauern. Darin kann keiner wohnen und finden wird man sich darin auch nicht. Durch die Anstrengung, das Idealbild stets aufrecht zu erhalten findest du keine Ruhe. Ruhe entsteht, wenn du dir dein Durcheinander im inneren Haus ansiehst. Am Anfang bringt dies wohl eher Unruhe und Unwohlsein und fühlt sich überhaupt nicht nach Ruhe an. Aber bin der Zeit beginnt sich darin etwas auszuräumen und du wirst authentischer ohne (d)ein nach Außen gerichtetes Idealbild. Solltest du spirituell angebunden sein, kannst du Gott hierbei um Hilfe bitten. Sein Fundament schenkt dir Halt und Stütze beim Aufräumen in unruhigen Zeiten. Nutze auch hierbei die Meditation, wenn möglich täglich für 15 Minuten. Du wirst den Unterschied spüren und tiefer/ echter in dich verwurzelt werden.
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Schließen wir die Türen zu unserem inneren Haus und nutzen die Zeit nur für uns selbst in Stille. Hierbei kann ein Tagebuch ein wertvoller Begleiter sein. Es bringt uns in Kontakt mit uns selbst-in die heilsame Stille.