von natürlich Sein Redaktion

Gesundheit & Ernährung

In einer Welt, in der moderne Medizin oft den Ton angibt, scheint das alte Wissen um die Heilkräfte der Natur manchmal in Vergessenheit zu geraten. Doch die Schätze der Pflanzenwelt, die schon unseren Vorfahren Linderung und Heilung brachten, sind so wertvoll wie eh und je. Heilkräuter, mit ihren vielfältigen Wirkungen und Anwendungsgebieten, bieten eine natürliche und sanfte Alternative zur chemischen Keule. Sie stärken unser Immunsystem, lindern Beschwerden und fördern das allgemeine Wohlbefinden.

Dieser Beitrag präsentiert die faszinierende Welt der Heilkräuter. Eine umfangreiche Liste dieser grünen Helfer wird vorgestellt, ihre heilenden Wirkungen beschrieben und praktische Anwendungstipps gegeben. Mit diesem Wissen und der richtigen Auswahl lässt sich eine kleine, aber wirksame Hausapotheke zusammenstellen, die in vielen Lebenslagen nützlich sein kann. So wird die heilende Kraft der Natur, die überall um uns herum vorhanden ist, wieder in Erinnerung gerufen.

Liste mit Heilkräutern von A - Z

Aloe (Aloe vera)
  • Blütezeit: Januar, mehrjährig
  • Erntezeit: Ab einem Alter von zwei bis drei Jahren, ganzjährig

Die Aloe Vera, auch als "Wüstenseerose" bekannt, stammt ursprünglich vermutlich von der Arabischen Halbinsel und wird seit der Antike als Heilpflanze verwendet. Das Mark der fleischigen Blätter wirkt lindernd bei Hautverbrennungen, Neurodermitis und kleinen Schnittwunden und ist ein Bestandteil vieler Pflegeprodukte.

Anwendungs-Tipp

Die Sukkulente kann alle paar Monate geerntet werden. Ein unteres Blatt am Ansatz abschneiden und in einem Glas aufrecht ausbluten lassen, sodass der leicht giftige Pflanzensaft austritt. Das Blatt der Länge nach halbieren und mit einem Löffel das Gel ausschaben. Aloe-Vera-Gel hält etwa zwei Tage und länger, wenn es eingefroren wird.

Arnika (Arnica montana)
  • Blütezeit: Juni bis August, mehrjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte

Arnika, bekannt für ihre leuchtend gelben Blüten, ist eine leicht giftige Heilpflanze, die oft in Form von Cremes, Salben oder Tinkturen verwendet wird. Sie wirkt entzündungshemmend, vitalisierend und regenerierend und wird bei Muskelkater, Prellungen, Zerrungen, Rheuma, Krampfadern und Stichverletzungen eingesetzt.

Anwendungs-Tipp

Bei Quetschungen, Krampfadern oder Prellungen fördert ein Umschlag mit Arnikablüten die Heilung. Dazu 1 Esslöffel der Blüten mit 150 ml Wasser überbrühen und 10 Minuten ziehen lassen. Den Aufguss abseihen und ihn 1:1 mit Wasser verdünnen. Ein Tuch darin tränken und den Umschlag auf die betroffene Stelle legen.

Augentrost (Euphrasia officinalis)
  • Blütezeit: Juli bis September, einjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte

Der Name ist Programm: Augentrost, auch "Augendank" genannt, wird in Frankreich als "Casse-lunettes" (Brillenbrecher) und in England als "Eyebright" (Augenglanz) ebenso wie in Deutschland bei Bindehaut- und Lidrandentzündungen, Gerstenkörnern und geschwollenen Lidern eingesetzt. Als Tee lindert er Grippe- und Verdauungsbeschwerden.

Anwendungs-Tipp

Ein Aufguss aus Augentrost eignet sich sowohl zum inneren Gebrauch als Tee als auch zur äußeren Anwendung als Kompresse. Dafür übergießt man 2 Teelöffel frischen oder 1 gehäuften Teelöffel getrockneten Augentrost mit 250 ml heißem Wasser. Nach einer Ziehzeit von 10 Minuten sorgfältig abseihen, um sicherzustellen, dass keine Pflanzenteile in die Flüssigkeit gelangen, die die Augen reizen könnten. Kompressen stets frisch zubereiten.

Borretsch (Borago officinalis)
  • Blütezeit: Mai bis Ende Juli, einjährig
  • Erntezeit: Mai bis September

In der traditionellen Küche ist Borretsch ein fester Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße. Die sternförmigen blauen Blüten sind essbar, jedoch sollten sowohl Blätter als auch Blüten in Maßen konsumiert werden, da zu viel davon die Leber belasten kann. Das aus den Kernen gewonnene Borretschöl ist hingegen unbedenklich und reich an ungesättigten Fettsäuren.

Anwendungs-Tipp

Borretschöl wird aus den Samen gepresst und wirkt stimmungsaufhellend, entzündungshemmend und blutdrucksenkend. Es reguliert den Cholesterinspiegel und lindert, in die Haut massiert, Juckreiz bei Neurodermitis und glättet Fältchen sowie Cellulite.

Brennnessel (Urtica dioica)
  • Blütezeit: Juli bis September, mehrjährig
  • Erntezeit: Vor und während der Blüte Mai bis September

Schon Paracelsus empfahl Umschläge mit Brennnesseln gegen Gelenkbeschwerden. Die vitamin- und mineralstoffreichen Blätter helfen bei Rheuma und Arthrose, regen die Bauchspeicheldrüse an und fördern die Durchblutung – auch die der Haarwurzeln, weshalb sie häufig Haarwässern zugesetzt werden.

Anwendungs-Tipp

Brennnesseln sollten richtig gepflückt werden. Die Brennhaare bleiben auf der Unterseite der Blätter intakt, wenn man sie von unten nach oben streichend erntet. Um die Haare zu zerstören, die Blätter wässern, kochen oder mit einem Nudelholz überrollen und dann wie Spinat zubereiten oder in einen Salat streuen.

Färberdistel (Carthamus tinctorius)
  • Blütezeit: Juni bis Juli, einjährig
  • Erntezeit: Der Samen August bis September

Die Färberdistel, auch "falscher Safran" genannt, wurde früher zum Färben von Textilien verwendet, vor allem für das "Saflor-Rot". Das Öl aus den Samen ist besonders für Veganer interessant, da es sehr viel Linolsäure enthält und reich an Omega-6-Fettsäuren ist, die sonst hauptsächlich in Fleisch und Fisch vorkommen.

Anwendungs-Tipp

Man braucht viele Färberdisteln, um das Öl selbst herzustellen. Im Reformhaus ist Färberdistelöl jedoch erhältlich. Am Tag sollte man allerdings nicht mehr als 1 Esslöffel zu sich nehmen, da ein Zuviel davon abführend wirken kann.

Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Blütezeit: Nach dem letzten Schnee, vor dem ersten Frost, mehrjährig
  • Erntezeit: Vor und während der Blüte, die zarten Blätter im Inneren und die Blüten

Das Gänseblümchen verbreitete sich durch wandernde Jäger und Bauern der Frühzeit. Es wächst auf offenen Flächen wie Äckern, Wiesen und Wegrändern. Die vitamin- und mineralstoffreiche Pflanze entgiftet die Leber und wird vielen Hautpflegeprodukten beigemischt.

Anwendungs-Tipp

Neben dem eigenen Garten eignen sich Plätze, die frei von Hunden und Pflanzengift sind, zum Sammeln der Gänseblümchen. Die nussigen Blüten schmecken köstlich auf einem Butterbrot oder in Olivenöl angedünstet über einen Salat gestreut. Als süße Variante kann man eine Handvoll Blüten in 250 g Quark mit einem Esslöffel Honig einrühren.

Gänsefingerkraut (Potentilla anserina)
  • Blütezeit: Mai bis September, mehrjährig
  • Erntezeit: Vor und während der Blüte

Auf Weidewiesen oder brachliegenden Flächen findet man die kleine bodennahe Pflanze mit den leuchtend gelben Blüten und dem mandelartigen Duft. Sie gilt in der Heilkunde als Krampflöser bei Waden-, Magen- oder Menstruationskrämpfen und lindert Schleimhautprobleme im Mund- und Rachenraum.

Anwendungs-Tipp

Aus den Blättern und Blüten lässt sich ein Tee oder eine Gänsefingerkrautmilch zubereiten. Letztere soll besonders stark wirken, da sie auch die fettlöslichen Bestandteile der Pflanze enthält. Dazu 2 Teelöffel frische Blätter und Blüten mit 150 ml kochendem Wasser oder Milch aufgießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen.

Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Blütezeit: Juni bis August, mehrjährig
  • Erntezeit: Juni bis August, Blüten und Blätter

Das Kraut wächst oft in Wassernähe und wurde früher zum Färben genutzt. Die Wurzel färbt Stoffe braun, während die Blüten zum Bleichen der Haare verwendet wurden. Als Heilpflanze wirkt es blutstillend, adstringierend sowie entzündungshemmend und lindert Durchfall-, Erkältungskrankheiten und Zahnfleischprobleme.

Anwendungs-Tipp

Als Tee zubereitet eignet sich der Gilbweiderich nicht nur als Getränk, sondern auch als Gurgellösung oder Sud für Umschläge bei schlecht heilenden Wunden. Für den Tee 1 Esslöffel frisches oder getrocknetes Kraut mit 250 ml gekochtem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.

Hängebirke (Betula pendula)
  • Blütezeit: März bis Mai, einjährig
  • Erntezeit: Vor und während der Blüte: von März bis Mai

Die Hängebirke wird auch "Nierenbaum" genannt, da ein Tee aus ihren Blättern den Stoffwechsel der Niere so stark anregt, dass bis zu 15 % mehr Flüssigkeit ausgeschieden wird, als getrunken wurde. Dies wirkt sich positiv bei Blasen- und Nierenentzündungen, Rheuma, Gicht und Entgiftungskuren aus. Es ist wichtig, zusätzlich Wasser zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Anwendungs-Tipp

Die weiße Rinde der Hängebirke ist ein Erkennungsmerkmal im Wald. Für einen Tee werden im Frühling junge Blätter gesammelt und auf einem Tablett getrocknet, bis sie sich leicht zerreiben lassen. Einen Esslöffel der getrockneten Blätter mit einem Liter 80 °C heißem Wasser übergießen und abseihen.

Heilziest (Betonica officinalis)
  • Blütezeit: Juli bis August, mehrjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte

In der Antike beschrieb Antonius Musa, der Leibarzt des römischen Kaisers Augustus, den Heilziest als Mittel gegen zahlreiche Leiden. Hildegard von Bingen empfahl im Mittelalter ein Amulett aus Heilziest als Schutz gegen die Pest. Wegen seiner Gerb- und Bitterstoffe wird er bei Schleimhautentzündungen im Mund- und Rachenraum eingesetzt und ist in der Volksheilkunde auch als Zahnkraut bekannt.

Anwendungs-Tipp

Für eine Mundspüllösung bei Zahnfleisch- oder Rachenentzündungen 2 Teelöffel des Krauts mit einer halben Tasse kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen und abseihen. Dreimal täglich ausgiebig gurgeln. Für einen Verdauungstee 2 Teelöffel des Krauts mit zwei Tassen heißem Wasser übergießen.

Hopfen (Humulus lupulus)
  • Blütezeit: Juni bis September, einjährig
  • Erntezeit: Ende August bis Ende September

Hopfen wirkt nicht nur in Bier beruhigend, sondern auch als Tee aus den unbefruchteten Zapfen der weiblichen Pflanze. Die enthaltenen Phytohormone, die dem Östrogen ähneln, machen den Tee auch nach einer Geburt und in den Wechseljahren empfehlenswert.

Anwendungs-Tipp

Der leicht bittere Hopfentee fördert das Einschlafen und ist Bestandteil vieler Beruhigungstees. Die Zubereitung ist einfach: Frische Hopfenzapfen mit kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und in kleinen Schlucken trinken.

Huflattich (Tussilago farfara)
  • Blütezeit: Februar bis April, mehrjährig
  • Erntezeit: Ab März

Seinen Namen hat das Kraut von der Form seiner handtellergroßen Blätter, die an Pferdehufe erinnern. Während die gelben Blüten der Pflanze schon zum Ende des Winters leuchten, erscheinen die Blätter erst ab März. Als Tee werden die Blätter gegen trockenen Husten, Bronchitis und Verdauungsprobleme eingesetzt.

Anwendungs-Tipp

Da die wild wachsende Pflanze in hoher Dosierung krebserregend wirkt, ist es ratsam, in der Apotheke die getrockneten Blätter der gezüchteten Sorte Tussilago farfara "Wien" zu kaufen, die die karzinogenen Stoffe nicht mehr enthält. Für Tee 1 gehäuften Teelöffel mit 150 ml heißem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen.

Hundsrose (Rosa canina)
  • Blütezeit: Anfang Juni bis Ende Juli
  • Erntezeit: Früchte Ende September bis November

Die roten, harten Früchte der Hundsrose, auch "Heckenrose" genannt, die Hagebutten, wirken immunstärkend, krampflösend und reinigen die Harnwege. Schon 10 g rohe Hagebutten decken den gesamten Tagesbedarf an Vitamin C. Hagebuttenöl wird zur Behandlung trockener Haut eingesetzt.

Anwendungs-Tipp

Für Hagebuttentee vollreife Hagebutten halbieren und entkernen. Die Schalen bei 40 °C im Herd mehrere Stunden trocknen. Anschließend die Schalen grob hacken und für 1 Liter Tee 3 Esslöffel davon in einem Filterbeutel mit heißem, nicht kochendem Wasser übergießen. Die Zugabe von Hibiskus färbt den Tee tiefrot.

Indianernessel (Monarda didyma)
  • Blütezeit: Juni bis September, einjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte

Die Indianernessel, ursprünglich aus Nordamerika, ist bekannt für ihren zitronigen Duft. Die Oswego-Indianer bereiteten aus den Blüten und Blättern einen Tee gegen Kopfschmerzen, Husten und Fieber. Der lateinische Name der Pflanze geht auf den spanischen Arzt und Botaniker Nicolás Monardes zurück, der sie im 16. Jahrhundert erstmals beschrieb.

Anwendungs-Tipp

Die ätherischen Öle der Pflanze wirken schleimlösend und schweißtreibend, sei es als Tee oder Sirup. Zur Herstellung von Sirup 100 g Zucker in einem halben Liter kochendem Wasser auflösen, den Saft von 2-3 Zitronen hinzufügen, 20 frische Blüten mit dem Sud übergießen und die Mischung zwei Tage an einem dunklen Ort ziehen lassen.

Johanniskraut (Hypericum perforatum)
  • Blütezeit: Juni bis August, mehrjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte

Hoffnung auf bessere Zeiten – das versprach Johannes der Täufer, der Namenspate des Krauts, das um den Johannistag (24. Juni) blüht. Zerreibt man die Blätter zwischen den Fingern, tritt eine rote Flüssigkeit aus, die "Blut des Johannes" genannt wird und beruhigend sowie antidepressiv wirkt.

Anwendungs-Tipp

Johanniskrautöl oder Rotöl lindert, auf die Haut gerieben, Prellungen und Verstauchungen. In ein (Wasserdampf-)Bad gegeben, wirkt es beruhigend und stimmungsaufhellend. Dazu frische Blüten und Blätter locker in ein Schraubglas füllen, mit Öl auffüllen, sechs Wochen ziehen lassen und mehrmals schütteln. Das rote Öl abseihen und dunkel lagern.

Kamille (Matricaria chamomilla)
  • Blütezeit: Mai bis September, einjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte, am besten um die Mittagszeit

Kamille war früher ein Schutz vor Unheil für kleine Kinder, indem Kamillensträußchen über das Bett gehängt wurden. Ihre beruhigende, entkrampfende und reizlindernde Wirkung ist heute medizinisch anerkannt und wird bei Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Zahnschmerzen und Erkältungen genutzt.

Anwendungs-Tipp

Ein kleines Kissen, gefüllt mit Kamillenblüten, hilft bei einer Nasennebenhöhlenentzündung. Dazu eine Handvoll Kamillenblüten in ein kleines Stoffsäckchen geben und auf einer Heizung erwärmen. Das warme, duftende Kissen auf Stirn und Wange legen. Die ätherischen Öle wirken entzündungshemmend und beruhigend.

Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)
  • Blütezeit: Ende Juni bis Oktober, einjährig
  • Erntezeit: Vor und während der Blüte

Die gelben und roten Blüten der Kapuzinerkresse ähneln Kapuzen, während die runden Blätter wie Schilde wirken. Ihr hoher Anteil an Senfölen schützt die Pflanze vor Fressfeinden und stärkt gleichzeitig unser Immunsystem. Die Blätter und Blüten sind essbar und wirken blutreinigend und antibiotisch.

Anwendungs-Tipp

Kapuzinerkresse ist nicht nur gesund, sondern auch geschmacklich ein Genuss. Die scharfen Blätter können klein gehackt wie Kresse auf ein Quarkbrot gestreut werden, während die milderen Blüten eine farbenfrohe Ergänzung für Salate darstellen. Die pflegeleichte Pflanze kann problemlos auf dem Balkon oder im Garten angebaut werden.

Klatschmohn (Papaver rhoeas)
  • Blütezeit: Mai bis Juli, ein- bis zweijährig
  • Erntezeit: Während der Blüte

Eine Wiese voller rotem Klatschmohn ist ein Fest für die Augen. Die Blüten blühen nur drei bis vier Tage, bevor sie ihre mit schwarzen Mohnsamen gefüllten Kapseln ausbilden. Im Gegensatz zum verwandten Schlafmohn ist Klatschmohn nur leicht giftig und kann äußerlich als Tinktur verwendet werden.

Anwendungs-Tipp

In ein Vollbad geträufelt, hilft die Tinktur bei Einschlafproblemen, und zu feuchten Umschlägen verarbeitet, klärt sie unreine Haut. Dazu 100 g frische Blütenblätter in ein Schraubglas füllen und mit 200 ml Alkohol übergießen, drei Wochen ziehen lassen und täglich leicht schütteln. Danach abseihen und in ein Pipettenfläschchen umfüllen.

Klette (Arctium lappa)
  • Blütezeit: Juli bis September, zweijährig
  • Erntezeit: Mai bis Juli die Blätter, Wurzeln im Herbst

Die bis zu 1,50 m hohe Pflanze mit den abgedunkelten Blättern und den Widerhaken um die Blütenköpfe bringt zarte violette Blüten hervor und symbolisiert in der Heilkunde die Überwindung des Dunklen. Tatsächlich wirken die Blätter und die Wurzel entzündungshemmend bei Hautkrankheiten sowie antibiotisch und blutzuckersenkend.

Anwendungs-Tipp

Die Wurzel entwickelt, als Gemüse verarbeitet, ein Aroma von Schwarzwurzel. Als Tee zubereitet, wirkt sie entgiftend und blutzuckersenkend. Für den Tee 2-6 g der Wurzel mit heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und dreimal täglich trinken.

Knoblauch (Allium sativum)
  • Blütezeit: Juni bis August, mehrjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte

Die meisten seiner heilenden Fähigkeiten und den charakteristischen Geruch verdankt der Knoblauch den schwefelhaltigen ätherischen Ölen, die auf den medizinisch aktiven Wirkstoff Allicin zurückzuführen sind. Allicin wirkt antibiotisch, antibakteriell und antithrombotisch, senkt Blutfettwerte und den Cholesterinspiegel.

Anwendungs-Tipp

Warme Knoblauchmilch am Abend wirkt nicht nur schlaffördernd, sondern auch als Immunbooster. Dazu 250 ml Pflanzenmilch in einem Topf erwärmen, vier frisch gehackte Knoblauchzehen hinzufügen und nach Wunsch mit Muskat und Pfeffer würzen. Nach mehrmaligem Umrühren abseihen und eventuell mit einem Teelöffel Honig süßen.

Kümmel (Carum carvi)
  • Blütezeit: Mai bis Juli, zweijährig
  • Erntezeit: Samen im zweiten Jahr ab Juli, wenn die Blütenstände braun sind

Kümmel wird oft bei schwer verdaulichen Gerichten wie Kohl oder Fleisch verwendet, da er nicht nur angenehm schmeckt, sondern auch eines der stärksten Karminativa unserer Küche ist. Seine verdauungsfördernde und entblähende Wirkung verdankt er dem ätherischen Öl Carvon.

Anwendungs-Tipp

Vom Kümmel können auch die Blätter und die Wurzel zubereitet werden, aber die Samen entfalten die stärkste Wirkung. Für einen Verdauungstee 1-2 Teelöffel leicht zerstoßene Kümmelsamen mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Während der Periode oder kurz vor einer Geburt kann Kümmeltee helfen, die Krämpfe besser zu ertragen.

Lavendel (Lavandula officinalis)
  • Blütezeit: Juni bis August, mehrjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte

Lavendel kann im Garten, auf dem Balkon oder als Topfpflanze gehalten werden. Im Schlafzimmer hilft er, ruhig und ungestört zu schlafen. Das Kraut hält nicht nur Motten und lästige Mücken fern, sondern die ätherischen Öle wirken beruhigend, schlaffördernd und lindern Kopfschmerzen bis hin zu Migräneanfällen.

Anwendungs-Tipp

Ein Tee aus den Blüten kann nicht nur zur Schlafförderung oder bei Krämpfen getrunken werden, sondern auch als Badezusatz dienen. Die mit Lavendel angereicherten Dämpfe reinigen die Atemwege. Für einen Tee 2 Teelöffel Lavendelblüten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und als Getränk 8-10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.

Lindenbaum (Tilia)
  • Blütezeit: Juni bis August, mehrjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte (in den ersten drei Tagen der Blüte)

Linden wurden früher oft als Mittelpunkt des Dorfes gepflanzt. Sie verzaubern mit ihrem süßen Duft, ihren herzförmigen Blättern und ihrer weiten Krone. Lindenblütentee entfaltet seine wohltuende Wirkung bei Erkältungen und Stress, wirkt schweißtreibend und schleimlösend.

Anwendungs-Tipp

Zum Ernten sollte man Bäume weitab von Straßen aufsuchen. Die Blüten im Schatten trocknen, da zu viel Sonne den Inhaltsstoffen schadet. Die Blüten sind getrocknet, wenn sie beim Berühren auseinanderfallen. Für einen Tee 1 Teelöffel Lindenblüten mit heißem Wasser übergießen und 6 Minuten ziehen lassen.

Lorbeer (Laurus nobilis)
  • Blütezeit: März bis Mai, mehrjährig
  • Erntezeit: März bis April vor der ersten Blüte (jedoch nicht im ersten Jahr ernten)

Lorbeer ist das Attribut des Apoll, des Gottes der Künste und der Reinheit, der auch als Abwehrer von Unheil gilt. Der mit Lorbeer Bekränzte sonnte sich nicht nur im Ruhm seiner Taten, sondern war durch die ätherischen Öle des Lorbeers auch vor Insektenstichen geschützt, reinigte seine Lungen und fühlte sich angenehm euphorisiert.

Anwendungs-Tipp

Das aromatische Gewürz fördert die Verdauung, wirkt keimabtötend, senkt den Blutzucker- und Cholesterinspiegel und stärkt das Immunsystem. Für einen Tee 1 Teelöffel klein gehackte, getrocknete Lorbeerblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.

Meisterwurz (Peucedanum ostruthium)
  • Blütezeit: Juni bis August, mehrjährig
  • Erntezeit: Blätter: März bis Frost, Wurzel: September bis April

Im Mittelalter war die Meisterwurz so wertvoll, dass sie fast so teuer wie der seltene Enzian war. Für das Ausgraben der Wurzel brauchte man sogar eine Lizenz. Die Wurzel hat sich als Fiebermittel, Stärkungstonikum und wegen ihrer Bitterstoffe als Zusatz zu Magenbittern bewährt.

Anwendungs-Tipp

Die bis zu 1 m hoch werdende Alpenpflanze ist schwer zu finden und wird leicht mit dem giftigen Schierling verwechselt. Während der Schierling nach Mäuseharn riecht, duftet die Meisterwurz nach Sellerie. Hat man eine Wurzel gefunden, lohnt es sich, eine Tinktur herzustellen: 10 Tropfen eingenommen fördern die Verdauung, in ein Dampfbad getröpfelt lindert sie eine Bronchitis.

Minzen (Mentha)
  • Blütezeit: Juli bis September
  • Erntezeit: Vor, während und nach der Blüte (das Aroma ist vor der Blüte am intensivsten)

Minzen bieten mit ihren etwa 30 Arten eine große Geschmacksvielfalt, von herb und scharf über mentholhaltig bis hin zu fruchtig-frisch. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in den Anwendungsmöglichkeiten wider: Minzen werden bei Erkältungen, Kopfschmerzen, Verdauungsproblemen und als Insektenabwehrmittel eingesetzt.

Anwendungs-Tipp

Fünf Tropfen Minzöl in einem Wasserbad können stark schleimlösend wirken. Zur Herstellung eignet sich besonders die mentholhaltige Pfefferminze. Ein ausgekochtes Fläschchen zur Hälfte mit gehackten Minzblättern füllen, mit Olivenöl auffüllen und vor der ersten Anwendung einen Monat lang an einem sonnigen Ort ziehen lassen, dabei täglich gut schütteln.

Mutterkraut (Tanacetum parthenium)
  • Blütezeit: Juni bis September, mehrjährig
  • Erntezeit: Mai bis Oktober

Um Mutterkraut von Kamille zu unterscheiden, lohnt ein Blick auf die Blütenblätter: Bei der Kamille sind sie schmal und zipfelig, beim Mutterkraut breiter und lappig. Zudem riecht Mutterkraut nicht nach Kamille, sondern eher streng nach Kampfer. Als Heilpflanze wirkt es ähnlich wie Kamille und soll sogar Migräne vorbeugen.

Anwendungs-Tipp

Der Bitterstoff Parthenolid des Mutterkrauts senkt den Serotoninspiegel und soll die Anzahl von Migräneanfällen verringern. Vorbeugend lohnt sich eine 6- bis 8-wöchige Kur mit 10 Tropfen dreimal täglich einer Tinktur aus Mutterkrautblättern und -blüten. Danach zwei Monate bis zur nächsten Kur pausieren.

Nachtkerze (Oenothera biennis)
  • Blütezeit: Juni bis Oktober, zweijährig
  • Erntezeit: Der Samen ab September

Erst in der Dämmerung leuchtet die Nachtkerze auf. Ihr Duft lockt nachts Insekten und Falter an, vor allem den Nachtkerzenschwärmer. Das Öl aus den Samen enthält viel Gamma-Linolensäure und Linolsäure. Aufgetragen lindert es Neurodermitis.

Anwendungs-Tipp

Für Nachtkerzenöl die getrockneten braunen Samenkapseln abpflücken. Die Samen aus den Kapseln entnehmen und in einem Mörser zu Pulver zerreiben, etwas Olivenöl hinzugeben und weiter mörsern, bis sich das Öl weich anfühlt. Filtern und in ein braunes Fläschchen abfüllen. Mit einer neutralen Creme aus der Apotheke mischen und auftragen.

Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Blütezeit: Mai bis September, mehrjährig
  • Erntezeit: Blätter und Blüten: Mai bis September, Wurzel: September bis Mai

Die gelben, orangefarbenen oder roten Blüten der Nelkenwurz duften leicht nach Nelken. Die Gerbstoffe der Pflanze lindern Durchfallerkrankungen und wirken gut gegen Entzündungen des Zahnfleischs und der Mundschleimhaut. Früher wurde die Wurzel gegen Mundgeruch gekaut.

Anwendungs-Tipp

Da der aus der Nelkenwurz hergestellte Tee sehr bitter schmeckt, empfiehlt sich bei Entzündungen im Mundraum eine Tinktur. Die Wurzel ausgraben und reinigen, ein Schraubglas zu zwei Dritteln mit der Wurzel füllen und mit 70 % Alkohol aufgießen. Warm lagern und häufig durchschütteln. Nach zwei Wochen abseihen und in ein Pipettenfläschchen geben.

Parakresse (Spilanthes oleracea)
  • Blütezeit: Juli bis Oktober
  • Erntezeit: Die Blüten bis Juli, die Blätter bis Oktober

Parakresse, auch als "Jambú" bekannt, stammt aus Südamerika und wird dort seit Jahrhunderten als Schönheitselixier und Heilmittel geschätzt. Ihre Blätter, die reich an Vitamin C sind, werden oft Suppen und Salaten beigefügt. Die gelb-roten Blüten werden in der Kosmetikindustrie als pflanzliches Biobotox verwendet.

Anwendungs-Tipp

Bei Zahnschmerzen oder Entzündungen im Mundraum einfach frische Blätter der Pflanze zerkauen. Die freigesetzten ätherischen Öle verursachen zunächst ein Prickeln und betäuben dann lokal den Schmerz, während sie antibakteriell und entzündungshemmend wirken.

Pastinake (Pastinaca sativa)
  • Blütezeit: Juli bis September, zweijährig
  • Erntezeit: Die Wurzel im Herbst

Als man hierzulande begann, die ertragreichere Kartoffel anzubauen, verlor die Pastinake an Bedeutung. Dabei ist sie kaliumreich, stärkt die Darmbakterien und lagert kaum Nitrat ein. Mittlerweile ist das mild-nussig schmeckende Gemüse, das einer Petersilienwurzel ähnelt, wieder in Biomärkten erhältlich.

Anwendungs-Tipp

Pastinaken können roh, gebraten oder gekocht gegessen werden. Sehr schmackhaft ist ein Pastinakenpüree: Dazu 400 g Pastinaken schälen und in kleine Würfel schneiden, in Salzwasser und 3 Esslöffel Zitronensaft weich kochen, pürieren, 40 g Butter und einen halben Becher Schlagsahne dazugeben und mit Salz und Muskat abschmecken.

Ringelblume (Calendula officinalis)
  • Blütezeit: Juni bis Oktober, einjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte (eine Blüte blüht drei bis vier Tage)

Die Ringelblume trägt auch den volkstümlichen Namen "Butterblume" und wird in der Lebensmittelindustrie zum Färben von Butter und Käse verwendet. Sie ist auch "butterweich" zur Haut und in vielen Pflegeprodukten, insbesondere für Säuglinge, enthalten.

Anwendungs-Tipp

Für eine Ringelblumensalbe ein Schraubglas zu zwei Dritteln mit Blüten füllen und mit Sonnenblumenöl aufgießen. Sechs Wochen ziehen lassen und dabei mehrmals schütteln. Danach das Öl abseihen. 2 g Kakaobutter und 2 g Wachs in einem Glas in einem Wasserbad erwärmen, bis sie geschmolzen sind. Unter Rühren 10 ml warmes Öl hinzugeben, abkühlen lassen.

Rose (Rosa)
  • Blütezeit: Ende Mai bis Anfang September, mehrjährig
  • Erntezeit: Juni bis August, morgens bevor die Sonne hoch steht

Seit 25 Millionen Jahren blühen Rosen in zahlreichen Arten und Sorten und sind seit jeher ein Symbol für Liebe und Schönheit. Ihr Duft hat nicht nur eine betörende Wirkung: Die ätherischen Öle der Rose stärken die Nerven und fördern das Wohlbefinden. Rosentee kann Menstruationsbeschwerden lindern, das Herz stärken, das Blut reinigen und die Stimmung heben.

Anwendungs-Tipp

Für Rosentee sollten stark duftende Blüten in Bioqualität verwendet werden. Die Blütenköpfe morgens ernten, die Blütenblätter vorsichtig abzupfen und für einige Stunden auf einem Tablett in der Sonne trocknen. Die getrockneten Blätter lose in einer Dose aufbewahren und bei Bedarf mit heißem Wasser aufgießen.

Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Blütezeit: Mai bis Juni, mehrjährig
  • Erntezeit: Ende September bis November

Kastanien, genauer: Rosskastanien, kennen nicht nur Kinder vom Basteln. In der Pharmaindustrie werden ihre Wirkstoffe gegen Venenleiden, Krampfadern, Durchblutungsstörungen und Wadenkrämpfe eingesetzt. Mit der Edel- oder Esskastanie sind sie nicht verwandt, die Samen gleichen sich nur optisch.

Anwendungs-Tipp

Für eine Tinktur die Kastanien klein hacken und bis zur Hälfte in ein Schraubglas füllen. Mit hochprozentigem Alkohol auffüllen und sechs Wochen an einem warmen Ort ziehen lassen. Abseihen und in eine dunkle Flasche füllen. Die Tinktur kann direkt oder mit einer neutralen Creme gemischt auf die Beine aufgetragen werden.

Salbei (Salvia officinalis)
  • Blütezeit: Mai bis Juli, mehrjährig
  • Erntezeit: Mai bis September, die Blätter sind vor der Blüte am aromatischsten.

Nach dem lateinischen Wort für "heilen", salvare, benannte Carl von Linné das bekannte Gewürz- und Heilkraut. Von den rund 1000 Arten gilt der Echte Salbei als der wirkungsvollste. Er lindert Erkältungen, Heiserkeit und hilft gegen übermäßiges Schwitzen.

Anwendungs-Tipp

Um Salbeihustenbonbons selbst herzustellen, 200 g Zucker unter stetigem Umrühren in einem Topf erwärmen, bis er karamellisiert ist. Vom Herd nehmen, 1 Esslöffel Honig, 1 Esslöffel Zitronensaft und zwei Handvoll fein gehackte Salbeiblätter unterrühren. Die flüssige Masse in kleinen Häufchen auf Backpapier verteilen, aushärten lassen und zu Kügelchen formen.

Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
  • Blütezeit: März bis Mai, mehrjährig
  • Erntezeit: August bis Dezember

Der Sanddorn ist an der Küste im Norden weit verbreitet, da er seit den 1960er-Jahren zur Dünenbefestigung angebaut wird. Die orangen Früchte enthalten sehr viel Vitamin C und das für Veganer interessante Vitamin B12, das sonst nur in tierischen Produkten vorkommt.

Anwendungs-Tipp

Ein aromatischer Sanddorntee ist schnell zubereitet. Die Beeren vom Strauch pflücken, reinigen und in der Sonne trocknen lassen, bis sie rosinenartig verschrumpelt sind. Für einen Tee 1 Teelöffel Beeren mit kochendem Wasser übergießen und abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und genießen.

Sauerkirsche (Prunus cerasus)
  • Blütezeit: April bis Mai, mehrjährig
  • Erntezeit: Die Frucht von Juli bis August

In den 1950er-Jahren stellten Ärzte im US-Bundesstaat Michigan fest, dass während der Kirschernte die Zahl der Gichtanfälle deutlich abnahm. Seitdem sind Sauerkirschen dafür bekannt, den Harnsäurespiegel im Blut zu senken, antioxidativ, entzündungshemmend und schlaffördernd zu wirken.

Anwendungs-Tipp

Wenn man Kirschen verzehrt, bleiben Stiel und Kern übrig. Kirschkernkissen sind bekannt, aber ein Tee aus den Stielen der Kirsche lohnt sich ebenfalls, da er gegen Gicht und Blasenentzündungen wirkt. Dazu 10 frische oder 20 getrocknete Stiele mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.

Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Blütezeit: Juni bis Oktober, mehrjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte

Das Wiesenkraut ist nicht nur bei Schafen, sondern auch bei Menschen als Heilkraut beliebt. Seine ätherischen Öle und Gerbstoffe lindern Krämpfe, fördern den Kreislauf und die Verdauung, wirken blutreinigend und wundheilend. Verwendet werden Stängel, Blüten und Blätter.

Anwendungs-Tipp

Bei Verdauungs- oder Menstruationskrämpfen hilft eine Tasse Tee aus 2 Teelöffeln des getrockneten Krauts, übergossen mit 200 ml kochendem Wasser, 10 Minuten ziehen lassen. Der Tee wirkt krampflösend und beruhigend. Alternativ kann ein Sud aus 100 g getrockneten Blüten und Blättern mit 1 Liter Wasser für 20 Minuten gekocht und anschließend abgeseiht werden, um als Badezusatz verwendet zu werden.

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Blütezeit: Ende Mai bis Ende Juli, mehrjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte, die Beeren: August bis September

Der Holunderstrauch wurde bei den Germanen als Sitz der Göttin Holla, der Frau Holle des Märchens, verehrt. Die weißen Blüten und die schwarzen Beeren gelten als Immunbooster. Allerdings sind die rohen Beeren giftig und sollten erst nach dem Kochen verzehrt werden.

Anwendungs-Tipp

Die Blüten enthalten neben Flavonoiden, ätherischen Ölen und Vitaminen ein zartes Aroma, das sich hervorragend für eine gesunde Limonade eignet. Dazu 200 g Kokosblütenzucker in 1 Liter heißem Wasser auflösen, sieben Dolden mit geöffneten Blüten vom Strauch schneiden, vorsichtig ausklopfen und mit Zitronenscheiben zwei Tage im Wasser ziehen lassen. Danach abseihen.

Sonnenblume (Helianthus annuus)
  • Blütezeit: April bis Oktober, einjährig
  • Erntezeit: September

Ein Blütenkopf einer Sonnenblume enthält rund 2000 Samen. Um 500 ml natives Sonnenblumenöl zu erhalten, presst man die Samen von 25 Blüten durch eine Handpresse. Das Öl ist reich an ungesättigten Fettsäuren und Vitamin A, D und E.

Anwendungs-Tipp

Ölziehen soll das Zahnfleisch stärken und Entzündungen hemmen. Ein Effekt, der durch Schafgarbe und Thymian verstärkt wird. Dazu die Kräuter in ein Schraubglas füllen und mit dem Öl übergießen. An einem dunklen Ort vier Wochen ziehen lassen, dabei täglich gut schütteln, dann abseihen. Morgens 1 Esslöffel auf nüchternen Magen 3 Minuten intensiv gurgeln.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
  • Blütezeit: Mai bis September, mehrjährig
  • Erntezeit: April bis August

Das auch als "Lungenblattl" bekannte Kraut wirkt heilend bei Erkältungen. Es enthält u. a. den sekundären Pflanzenstoff Aucubin, der wie ein natürliches Antibiotikum und reizmildernd wirkt sowie den Blutdruck beeinflusst. Die Pharmaindustrie mischt ihn oft Hustensäften bei.

Anwendungs-Tipp

Für einen Sirup Blätter in einem 1-Liter-Glas sammeln. Die Blätter waschen und klein schneiden. Im Wechsel mit flüssigem Lindenhonig randvoll aufschichten, jede Schicht etwa 1 cm hoch. An einem warmen Ort ziehen lassen und täglich wenden. Nach drei Wochen abseihen und in ein braunes Fläschchen abfüllen. Der Sirup hält sich etwa ein Jahr. Bei Husten oder Halsschmerzen 3 Esslöffel am Tag einnehmen.

Taubnessel (Lamium maculatum)
  • Blütezeit: April bis Oktober, mehrjährig
  • Erntezeit: Mai bis September

Obwohl sich die Blätter ähneln, ist die Taubnessel nicht mit der Brennnessel verwandt. Da ihre Blätter keine Brennhaare besitzen, ist sie "taub" in dem Sinne, dass sie keine Reizung verursacht. Ein Tee aus den Blüten der Taubnessel lindert Husten, ein Sud hilft gegen übermäßigen Ausfluss bei Frauen und kleine Entzündungen.

Anwendungs-Tipp

Für einen Tee 2 Teelöffel frische oder getrocknete Blüten mit 150 ml Wasser übergießen und nach 5 Minuten Ziehen abseihen. Um einen Sud für ein Sitzbad herzustellen, 5 g Taubnesselsud mit 500 ml Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Abseihen, den Sud in die Wanne geben und 15 Minuten damit baden.

Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Blütezeit: Juni bis September, ein- bis zweijährig
  • Erntezeit: Während der Blüte Juni bis September

"Tausend Gulden wert" war die Pflanze im Mittelalter. Die starken Bitterstoffe regen die Verdauung, den Appetit und den Kreislauf an. Bei ungewollter Schwangerschaft versuchte man früher damit abzutreiben. Wer jedoch unter Magen-Darm-Entzündungen oder Geschwüren leidet, sollte das Kraut wegen der reizenden Bitterstoffe meiden.

Anwendungs-Tipp

Für einen Verdauungstee 2 Teelöffel der getrockneten Blätter und Blüten mit kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und in kleinen Schlucken vor den Mahlzeiten trinken. Wem der Tee zu bitter ist, kann ihn mit süßlichen Fenchelsamen mischen oder mit Honig süßen.

Thymian (Thymus vulgaris)
  • Blütezeit: Juni bis Oktober, mehrjährig
  • Erntezeit: Vor der Blüte sind Geschmack und Wirkung der Blätter am intensivsten

Der Begriff "Thymos" steht im Griechischen für das Gefühl, wenn Kraft und Mut sich zu Entschlossenheit vereinen. Daher badeten die antiken Krieger vor einem Kampf in Thymian. Auch im Kampf gegen Krankheiten erweist sich Thymian als wehrhaft, dank seiner desinfizierenden und entzündungshemmenden Wirkung.

Anwendungs-Tipp

Von allen Thymiansorten ist der Echte Thymian am wirkungsvollsten bei Atemwegserkrankungen. Er wirkt schleimlösend, reinigend, krampflösend und zugleich beruhigend. Für einen Tee 1 Teelöffel Thymianblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen und abseihen.

Wacholder (Juniperus communis)
  • Blütezeit: April bis Juni, mehrjährig
  • Erntezeit: Ende Oktober, Anfang November, nach dem ersten Frost

Die Beeren des Wacholders sind eigentlich beerenartige Zapfen. Getrocknet werden sie als Küchengewürz verwendet und sollen den Stoffwechsel anregen, blutreinigend und antibiotisch wirken. Bei Muskel- oder Gelenkschmerzen hilft das Einreiben mit Franzbranntwein.

Anwendungs-Tipp

Für den Branntwein jeweils 1 Esslöffel getrocknete Wacholderbeeren, Kiefernnadeln, Rosmarinnadeln und Lavendelblüten mit einem Mörser zerkleinern, mit einer Handvoll Pfefferminzblätter, Bio-Zitronenschale und 500 ml 70%igem Alkohol in ein Schraubglas geben. Drei Wochen ziehen lassen, abseihen, mit 400 ml Wasser verdünnen und in Flaschen füllen.

Weißdorn (Crataegus)
  • Blütezeit: Mai bis Juni, mehrjährig
  • Erntezeit: Mai bis September, Blüten und Blätter

"Der Weißdorn mit seinen Blüten und Beeren kann deinem Herz viel Kraft bescheren" – dieser Spruch gilt nicht nur in der Naturheilkunde. Die blutdruckregulierende, herzstärkende und durchblutungsfördernde Wirkung der Blüten, Blätter und Beeren, vor allem des Eingriffeligen und Zweigriffeligen Weißdorns, ist in vielen Arzneimitteln für das Herz enthalten.

Anwendungs-Tipp

Weißdorntee kann vorbeugend zur Stärkung des Herzens getrunken werden. Empfohlen werden 2-3 Tassen täglich. Die Wirkung entfaltet sich langsam. Für den Tee 2 Teelöffel getrocknete oder 4 Teelöffel frische Blätter und Blüten mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 20 Minuten ziehen lassen und abseihen.

Wiesenklee (Trifolium pratense)
  • Blütezeit: April bis Oktober, mehrjährig
  • Erntezeit: Mai bis September

Man muss kein vierblättriges Kleeblatt finden, um von den Gaben des Wiesen- oder Rotklees zu profitieren. Die Vitamine und Mineralien in den Blüten und Blättern regen den Stoffwechsel der Leber an, die Phytohormone lindern Beschwerden während der Menstruation und Menopause.

Anwendungs-Tipp

Der weitverbreitete Klee lässt sich leicht sammeln. Wer ihn selbst anbauen möchte, sollte das in einem Garten tun, da er ein Tiefwurzler ist. Junge Pflanzentriebe können als aromatische Sprossen über eine Suppe gestreut werden. Um einen Tee zuzubereiten, übergießt man 3 Teelöffel getrocknete Blüten mit kochendem Wasser und lässt ihn 10 Minuten ziehen, bevor man ihn abseiht.

Wilde Karde (Dipsacus fullonum)
  • Blütezeit: Juni bis September, zweijährig
  • Erntezeit: Wurzel Mai bis Juni (kurz vor der Blüte)

Die Wurzel der Wilden Karde enthält Saponine, Glykoside und Kaffeesäure, die entzündungshemmend, schweißtreibend und antioxidativ wirken. Präklinische Studien deuten darauf hin, dass Kardenextrakt zur Behandlung von Borreliose eingesetzt werden kann. Wissenschaftlich belegt ist diese Wirkung jedoch nicht, aber es spricht nichts gegen die unterstützende Einnahme einer Tinktur bei einer Behandlung mit Antibiotika.

Anwendungs-Tipp

Für eine Tinktur 100 g der Wurzel klein hacken, mit 500 ml 70%igem Alkohol in einem Schraubglas ansetzen und zehn Tage unter gelegentlichem Umschütteln ziehen lassen. Abseihen und in eine Pipettenflasche umfüllen. Dreimal täglich 20 Tropfen vor dem Essen einen Monat lang einnehmen.

Wilde Malve (Malva sylvestris)
  • Blütezeit: Juni bis September, zwei- bis mehrjährig
  • Erntezeit: Während der Blüte

Die blauen, roten oder violetten Blüten der Malve leuchten an Wegrändern, Böschungen und Wiesen. Die Blätter und Blüten der bis zu 1,40 m großen Pflanze enthalten viele Schleimstoffe, die bei rauem Hals, angegriffenem Magen und Darm oder gereizten Schleimhäuten bei Heuschnupfen lindernd wirken.

Anwendungs-Tipp

Eine Tinktur aus Malve hilft bei akuten Heuschnupfen- oder Magen-Darm-Symptomen. Stündlich 10 Tropfen in einem Glas Wasser einnehmen. Dazu getrocknete Blüten und Blätter in ein kleines Schraubglas geben, mit 30%igem Alkohol auffüllen, die Mischung drei Wochen ziehen lassen und täglich schütteln. Danach abseihen und in ein Pipettenfläschchen füllen.

Zaubernuss (Hamamelis)
  • Blütezeit: Je nach Art Oktober bis November oder Januar bis Frühling, mehrjährig
  • Erntezeit: Juni bis August

Die Zaubernuss erhielt ihren Namen aufgrund ihrer ungewöhnlichen Blütezeit und haselnussähnlichen Form. Mit ihren gelben, orangen oder tiefroten Blüten bringt sie Farbe in die Natur. Die Blätter, Zweige und Rinde der Hamamelis enthalten Gerbstoffe, die bei Neurodermitis, Ekzemen, Windeldermatitis und Krampfadern helfen.

Anwendungs-Tipp

Für eine Hamamelistinktur mischt man 250 g Rinde oder Blätter mit 1 Liter hochprozentigem Alkohol und lässt dies an einem kühlen, dunklen Ort ziehen. Nach zwei Wochen abseihen. Zur Herstellung einer Salbe können einige Tropfen der Tinktur in eine neutrale Creme auf Wasserbasis aus der Apotheke eingerührt werden.

Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
  • Blütezeit: Juni bis August, mehrjährig
  • Erntezeit: Kurz vor der Blüte im Juni bis Juli, dann ist das Aroma am intensivsten

Zitronenmelisse hat nicht nur eine wohltuende und beruhigende Wirkung auf Menschen, sondern zieht auch Bienen an, die die Pflanze bestäuben. Ihr Name leitet sich vom griechischen Wort für Biene, "mélissa", ab.

Anwendungs-Tipp

Der zitronenfrische Duft der Zitronenmelisse eignet sich als entspannender Badezusatz gegen innere Unruhe und Schlafstörungen. Zur Herstellung von Melissenöl 20 frische Blätter waschen und hacken, in ein kleines Fläschchen füllen und mit 100 ml Mandelöl übergießen. Drei Wochen an einem kühlen, dunklen Ort ziehen lassen, gut schütteln und dann abseihen.

Zitronenverbene (Aloysia citrodora)
  • Blütezeit: Juli bis September, mehrjährig
  • Erntezeit: Vor und während der Blüte, am aromatischsten sind die Blätter vor der Blüte

Seefahrer brachten die nach Zitrone duftende Pflanze Ende des 18. Jahrhunderts aus Südamerika nach Spanien. Seitdem bereichert die Zitronenverbene mit ihrem Aroma die spanische und französische Küche und wird auch als Heilkraut sehr geschätzt. Sie lindert Verspannungen, wirkt beruhigend und stimmungsaufhellend.

Anwendungs-Tipp

Die Blätter der Zitronenverbene sind voller kleiner Punkte, die Öldrüsen, welche heilende ätherische Öle enthalten. Für einen "Gute-Laune-Kick" oder entspannten Schlaf 20 frische Blätter oder 6 Esslöffel getrocknete Blätter mit 1 Liter heißem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen.

    

Welche Heilkräuter sollte man stets zu Hause haben?

Eine kleine Auswahl an Heilkräutern, die in keiner Hausapotheke fehlen sollten, umfasst folgende:

Kamille (Matricaria chamomilla)

  • Wirkung: Beruhigend, entzündungshemmend, krampflösend
  • Anwendung: Tee bei Magen-Darm-Beschwerden und Erkältungen; Dampfbad bei Hautreizungen

Pfefferminze (Mentha piperita)

  • Wirkung: Kühlend, schmerzlindernd, verdauungsfördernd
  • Anwendung: Tee bei Verdauungsproblemen und Kopfschmerzen; ätherisches Öl bei Muskelverspannungen

Salbei (Salvia officinalis)

  • Wirkung: Entzündungshemmend, desinfizierend, schweißhemmend
  • Anwendung: Tee bei Halsschmerzen und Entzündungen im Mund; Gurgellösung bei Halsschmerzen

Lavendel (Lavandula angustifolia)

  • Wirkung: Beruhigend, krampflösend, schlaffördernd
  • Anwendung: Lavendelöl bei Schlafstörungen und zur Entspannung; Lavendelkissen bei Schlafproblemen

Thymian (Thymus vulgaris)

  • Wirkung: Antibakteriell, schleimlösend, entzündungshemmend
  • Anwendung: Tee bei Husten und Bronchitis; Inhalation bei Atemwegsbeschwerden

Ringelblume (Calendula officinalis)

  • Wirkung: Wundheilend, entzündungshemmend, antibakteriell
  • Anwendung: Salbe bei Hautirritationen und kleinen Wunden; Tee bei Magenbeschwerden

Arnika (Arnica montana)

  • Wirkung: Entzündungshemmend, schmerzlindernd, durchblutungsfördernd
  • Anwendung: Salbe bei Prellungen und Verstauchungen; Umschläge bei Muskelkater

Baldrian (Valeriana officinalis)

  • Wirkung: Beruhigend, schlaffördernd, krampflösend
  • Anwendung: Tee oder Tinktur bei Schlaflosigkeit und Unruhezuständen

Echinacea (Echinacea purpurea)

  • Wirkung: Immunstärkend, entzündungshemmend, antiviral
  • Anwendung: Tinktur oder Kapseln zur Vorbeugung und Behandlung von Erkältungen

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

  • Wirkung: Stimmungsaufhellend, entzündungshemmend, wundheilend
  • Anwendung: Öl zur äußerlichen Anwendung bei Wunden und Prellungen; Tee oder Kapseln bei leichten Depressionen

Diese Heilkräuter bieten eine breite Palette an therapeutischen Eigenschaften und können bei vielen alltäglichen Beschwerden hilfreich sein. Es ist jedoch wichtig, sich über die richtige Anwendung und Dosierung zu informieren und im Zweifelsfall einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren.

Welche Heilkräuter wirken antibakteriell?

Heilkräuter mit antibakteriellen Eigenschaften sind besonders wertvoll in der natürlichen Medizin. Hier sind einige der bekanntesten antibakteriellen Heilkräuter und ihre typischen Anwendungen:

Knoblauch (Allium sativum)

  • Wirkung: Antibakteriell, antiviral, antifungal
  • Anwendung: Roh verzehrt, als Extrakt oder Öl; bei Infektionen und zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems

Thymian (Thymus vulgaris)

  • Wirkung: Antibakteriell, antifungal, schleimlösend
  • Anwendung: Tee bei Atemwegsinfektionen, ätherisches Öl zur Inhalation oder in Salben

Salbei (Salvia officinalis)

  • Wirkung: Antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend
  • Anwendung: Gurgellösung bei Halsschmerzen, Tee bei Magen-Darm-Beschwerden, ätherisches Öl zur Desinfektion

Kamille (Matricaria chamomilla)

  • Wirkung: Antibakteriell, entzündungshemmend, beruhigend
  • Anwendung: Tee bei Magen-Darm-Beschwerden, Dampfbad bei Hautentzündungen, Umschläge bei Wunden

Echinacea (Echinacea purpurea)

  • Wirkung: Antibakteriell, antiviral, immunmodulierend
  • Anwendung: Tinktur oder Kapseln zur Vorbeugung und Behandlung von Infektionen

Lavendel (Lavandula angustifolia)

  • Wirkung: Antibakteriell, antifungal, beruhigend
  • Anwendung: Ätherisches Öl in Salben und Lotionen, zur Raumdesinfektion und als Badezusatz

Oregano (Origanum vulgare)

  • Wirkung: Antibakteriell, antiviral, antifungal
  • Anwendung: Ätherisches Öl, Oregano-Öl-Kapseln zur inneren Einnahme, getrocknetes Kraut in der Küche

Rosmarin (Rosmarinus officinalis)

  • Wirkung: Antibakteriell, antifungal, durchblutungsfördernd
  • Anwendung: Ätherisches Öl zur äußerlichen Anwendung, Tee bei Verdauungsbeschwerden

Teebaum (Melaleuca alternifolia)

  • Wirkung: Antibakteriell, antiviral, antifungal
  • Anwendung: Ätherisches Öl zur Behandlung von Hautinfektionen, Akne und als Desinfektionsmittel

Goldrute (Solidago virgaurea)

  • Wirkung: Antibakteriell, entzündungshemmend, harntreibend
  • Anwendung: Tee oder Tinktur bei Harnwegsinfektionen

Diese Heilkräuter können in verschiedenen Formen wie Tees, Tinkturen, ätherischen Ölen oder Salben verwendet werden. Sie bieten eine natürliche Möglichkeit, bakterielle Infektionen zu behandeln oder vorzubeugen. Bei der Anwendung von ätherischen Ölen ist Vorsicht geboten, da sie sehr konzentriert sind und oft verdünnt werden müssen, um Hautreizungen zu vermeiden.

Was ist die beste Heilpflanze der Welt?

Es ist schwierig, eine einzige "beste" Heilpflanze der Welt zu bestimmen, da verschiedene Pflanzen unterschiedliche heilende Eigenschaften besitzen und je nach Bedarf und Kontext variieren. Jedoch gibt es einige Heilpflanzen, die aufgrund ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten und effektiven Wirkungen besonders hervorstechen. Eine dieser herausragenden Pflanzen ist Aloe Vera.

Aloe Vera (Aloe barbadensis miller)

Eigenschaften und Vorteile

  • Wundheilung: Aloe Vera-Gel wird traditionell zur Behandlung von Verbrennungen, Schnittwunden und anderen Hautverletzungen verwendet. Es fördert die Wundheilung und reduziert Narbenbildung.
  • Hautpflege: Die feuchtigkeitsspendenden und beruhigenden Eigenschaften des Gels machen es zu einem beliebten Inhaltsstoff in Hautpflegeprodukten. Es hilft bei der Behandlung von trockener Haut, Ekzemen und Psoriasis.
  • Antientzündlich: Aloe Vera enthält entzündungshemmende Verbindungen, die bei der Linderung von Hautentzündungen und Rötungen hilfreich sind.
  • Antibakteriell und Antiviral: Die Pflanze besitzt antimikrobielle Eigenschaften, die bei der Bekämpfung von Infektionen und der Förderung der Hautgesundheit nützlich sind.
  • Verdauung: Aloe Vera-Saft wird häufig zur Förderung der Verdauung und zur Linderung von Verdauungsstörungen verwendet. Er kann helfen, den Säuregehalt im Magen zu regulieren und die Darmgesundheit zu verbessern.
  • Entgiftung: Der Saft der Aloe Vera kann als mildes Abführmittel wirken und hilft, den Körper von Giftstoffen zu reinigen.
  • Immunsystem: Einige Studien haben gezeigt, dass Aloe Vera das Immunsystem stärken kann, indem es die Produktion von weißen Blutkörperchen und die antivirale Aktivität erhöht.

Anwendungsformen

  • Gel: Direkt aus dem Blatt gewonnen und auf die Haut aufgetragen.
  • Saft: Innerlich eingenommen zur Förderung der Verdauung und Entgiftung.
  • Creme/Lotion: In Hautpflegeprodukten zur Behandlung von Hautproblemen und zur Feuchtigkeitspflege.

Weitere herausragende Heilpflanzen

  • Kamille (Matricaria chamomilla): Beruhigend, entzündungshemmend, krampflösend.
  • Lavendel (Lavandula angustifolia): Beruhigend, antiseptisch, schlaffördernd.
  • Ingwer (Zingiber officinale): Entzündungshemmend, verdauungsfördernd, schmerzlindernd.
  • Kurkuma (Curcuma longa): Entzündungshemmend, antioxidativ, antimikrobiell.

Jede dieser Pflanzen hat ihre eigenen einzigartigen Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten. Die Wahl der "besten" Heilpflanze hängt letztlich von den individuellen Bedürfnissen und gesundheitlichen Bedingungen ab. Aloe Vera sticht jedoch durch ihre Vielseitigkeit und Wirksamkeit in verschiedenen Bereichen der Gesundheit und Pflege hervor.

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