von natürlich Sein Redaktion

Geist & Seele

Die Emotional Freedom Techniques (EFT), oft als Klopftechnik bezeichnet, ist eine alternative Methode zur Stressbewältigung und emotionalen Heilung. Sie kombiniert die Prinzipien der Akupressur mit Aspekten der kognitiven Verhaltenstherapie. Durch das sanfte Klopfen auf bestimmte Akupunkturpunkte (Meridianpunkte) des Körpers werden energetische Blockaden gelöst, die mit emotionalen Problemen, wie Ängsten, Stress und Traumata, in Verbindung stehen.

Angst abbauen mit der EFT-Klopftechnik

Das Klopfen der Merdianpunkte durchtrennt die aktuelle Situation und die negativen Gefühle der Vergangenheit. Alte Erinnerungen sind im Unterbewusstsein gespeichert. Die Amygdala ist unser Angstzentrum welche für unseren Stress verantwortlich ist. Sie versetzt uns in eine Art Angstmodus und sendet dem zentralen Nervensystem das Signal von Flucht - Kampf. Durch das Klopfen der Merdianpunkte wird die Sendung von der Amydala an das zentrale Nervensystem gekappt und die Amygdala selbst beruhigt. Mit der EFT- Klopftechnik werden wir wieder Herr in unserem Körperhaus.

Energie wird zum Fließen gebracht

Unsere Gedanken können negative Emotionen hervorrufen, woraus plötzlich Angst entsteht. Es sind alte Erinnerungen welche die Gefühle hervorrufen. Hierbei liegt eine Störung des Energieflusses durch die Meridiane vor. Bringt man den Energiefluss des Menschen durch die Klopftechnik wieder in den Fluss entsteht Harmonie und negative Emotionen lösen sich auf.

EFT Klopftechnik bei Angst anwenden

EFT-Akupunkturpunkt unter dem Schlüsselbein sanft klopfen

Anwendung der EFT-Klopftechnik

Die Anwendung von EFT erfolgt in mehreren Schritten und kann leicht erlernt werden:

1. Belastendes Thema wählen:

Der erste Schritt besteht darin, das Problem oder die emotionale Belastung/ Thema zu benennen, die man bearbeiten möchte. Dies kann etwas sein was man in der Vergangenheit erlebt hat, eine negative Emotionen z.B. Angst welche man gerade eben fühlt oder negative Gedanken an die Zukunft

2. Bestimmung der Intensität:

Man bewertet die Intensität des Gefühls auf einer Skala von 0 bis 10, wobei 10 das höchste Maß an Belastung darstellt. Diese Bewertung hilft dabei, den Fortschritt während des Klopfens zu verfolgen.

3. Klopfsequenz:

Nun beginnt das eigentliche Klopfen auf einzelne Akupunkturpunkte. Währenddessen wiederholt man eine einfache, selbstbestätigende Aussage, die das Problem beschreibt. Ein typischer Satz könnte lauten: "Auch wenn ich diese Angst habe, akzeptiere ich mich voll und ganz“ oder „Ich bin okay so wie ich bin, auch wenn ich gerade Angst habe.“

Die zu klopfenden 9 Meridianpunkte sind:

  • Handkante (die Stelle, an der ein „Karateschlag“ erfolgen würde)
  • Augenbrauenanfang
  • Seite des Auges
  • Unter dem Auge
  • Unter der Nase
  • Kinnpunkt (zwischen Unterlippe und Kinn)
  • Schlüsselbeinpunkt
  • Unter dem Arm
  • Scheitelpunkt des Kopfes

Man klopft mit den Fingerspitzen sanft auf jeden Punkt, während man den Satz wiederholt, bis man den gesamten Zyklus abgeschlossen hat.

4. Neu bewerten:

Nach einer Runde des Klopfens bewertet man die Intensität des ursprünglichen Problems erneut. Oft wird eine Verringerung der Intensität festgestellt. Dieser Vorgang kann so lange wiederholt werden, bis das Gefühl der Belastung deutlich reduziert ist.

Anwendung bei Ängsten

Ängste gehören zu den häufigsten Beschwerden, bei denen EFT angewandt wird. Ob es sich um eine spezifische Phobie, wie Höhenangst oder Flugangst, oder um generelle Angstzustände handelt, EFT kann helfen, die zugrunde liegenden emotionalen Muster aufzulösen und den Betroffenen zu beruhigen.

Ablauf der EFT-Anwendung bei Ängsten:

1. Fokussieren auf die Angst:

Beginne mit dem Identifizieren der spezifischen Angst. Zum Beispiel: „Ich habe Angst vor großen Gruppen zu sprechen.“

2. Bewertung der Intensität:

Beurteile, wie stark die Angst in diesem Moment ist (Skala 0-10).

3. Start-Klopfen (Handkante):

Klopfe auf die Handkante und wiederhole den Satz: „Auch wenn ich Angst davor habe, vor großen Gruppen zu sprechen, akzeptiere ich mich voll und ganz so wie ich bin.“

4. Klopfsequenz durchlaufen:

Klopfe die einzelnen Punkte in der oben genannten Reihenfolge ab, während du die Angst ansprichst: „Diese Angst vor großen Gruppen…“.

5. Überprüfung:

Nach einer Runde des Klopfens überprüfe die Intensität der Angst erneut. Führe den Prozess solange durch, bis die Angst spürbar nachlässt.

6. Positive Abschlussrunde:

Wiederhole nochmal deinen Startsatz und mache anschließend daraus eine positive Runde. Klopfe dabei die o.g. Punkte wieder ab und sage folgende Sätze: „Ich bin beschützt und geliebt“ und „Ich bin ruhig und entspannt“.

Anwendung der EFT-Klopftechnik

EFT-Akupunkturpunkt seitlich unter den Rippen sanft klopfen

Beschwerden, bei denen EFT helfen kann

EFT kann bei einer Vielzahl von emotionalen und psychischen Problemen hilfreich sein, einschließlich:

  • Ängste und Phobien: Flugangst, Höhenangst, Angst vor dem Zahnarzt, soziale Ängste etc.
  • Stress und Überforderung: Besonders bei chronischem Stress oder Burnout-Symptomen.
  • Traumata und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS): Verarbeitung von traumatischen Erlebnissen.
  • Depressionen und negative Denkmuster: Linderung von Gefühlen der Hoffnungslosigkeit oder Selbstabwertung.
  • Schmerzbewältigung: Linderung von chronischen Schmerzen durch Auflösung emotionaler Blockaden.
  • Selbstwertprobleme: Förderung von Selbstakzeptanz und Selbstliebe.
  • Hochsensibilität

Fazit

Die EFT-Klopftechnik ist ein einfach anzuwendendes Werkzeug, das tiefgreifende emotionale und psychische Veränderungen bewirken kann. Besonders bei Ängsten bietet EFT eine effektive Methode, um den emotionalen Stress abzubauen und zu mehr innerer Ruhe und Stabilität zu finden. Durch das Klopfen auf spezifische Akupunkturpunkte können belastende Gefühle oft schon nach kurzer Zeit deutlich reduziert werden, was EFT zu einer beliebten Technik in der Selbsthilfe und Therapie macht.

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